Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland

Luftbild Lausitzer Seeland. Die Spuren der Abbaggerung sind noch zu sehen.

Wir bitten um Ihre Hilfe für unsere Naturschutzflächen!

Spenden-Kennwort: 2356 Seenland

Wo einst Wälder und Sümpfe waren, fraßen sich Bagger und Förderbrücken durch die Lausitzer Kulturlandschaft, gingen über Dörfer hinweg und schufen tiefe Löcher, um Braunkohle zu gewinnen. 680 km2 Kulturlandschaft wurden seit über 100 Jahren zwischen Senftenberg, Hoyerswerda und Spremberg weggebaggert. Durch die Entwässerung der Gruben fehlten in der Lausitz rund 7 Milliarden Kubikmeter Grundwasser. Die Folgen auf den Landschaftswasserhaushalt sind dramatisch. Was jedoch meist klischeehaft als lebensfeindliche und für den Menschen nutzlose »Mondlandschaft« angesehen wird, entwickelte sich zum Naturparadies aus Menschenhand.

Naturschutz und Bergbaufolgelandschaften 
Während die land- und forst- wirtschaftliche Wiedernutzbarmachung in der Bergbaufolgelandschafl (BFL) zunächst im Vordergrund stand, wuchs im Naturschutz die Erkenntnis, dass die störungs- und nährstoffarmen Landschaften mit den entstehenden großen Wasserflächen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere bilden, die in der angrenzenden Landschaft kaum noch Raum finden.

Neben dem Deutschen Rat für Landespflege hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) Leipzig die Bedeutung der BFL für den Naturschutz erkannt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) als Träger der Sanierung der BFL wurde daher durch den Bund und die beteiligten Länder beauftragt, für alle Tagebaufelder ökologisch orientierte Sanierungspläne zu erstellen und die sanierten Flächen zu verkaufen. Daher engagierten sich Naturschutzverbände und Stiftungen, um Flächen zu erwerben wie zum Beispiel die Heinz-Sielmann-Stiftung in Brandenburg. In Nordsachsen bemühte sich das Naturschutzinstitut der Region Dresden (NSI) seit 1998 zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) um ein Projekt zur nachhaltigen Entwicklung von Natur und Landschaft. Für die Umsetzung des Projektes wurde eigens die Lausitzer Seenland gGmbH mit ihrem Sitz in Elsterheide-Bergen gegründet. Nach dem Ausstieg der DUH übernahmen der Zweckverband Elstertal und der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. die Anteile der Gesellschaft. Nach einer Planungs- und Vorbereitungsphase von 2003 bis 2004 haben die Umweltministerien des Bundes und des Freistaates Sachsen für die Umsetzung Fördermittel in Höhe von 95% der Gesamtkosten zur Verfügung gestellt. Damit können neben naturschutzfachlichen Maßnahmen auch Flächen zur Sicherung von Natur und Landschaft erworben werden.

Das Fördergebiet liegt im Lausitzer Bergbaurevier an der Grenze zu Brandenburg und stellt einen Ausschnitt der nordostsächsischen eiszeitlich geprägten Kulturlandschaft dar. Die Landschaft war im Lausitzer Urstromtal vor allem im Norden auf den Sander- und Schwemmsandflächen durch ausgedehnte Wälder und Moore und im Süden auf Talsandflächen durch Äcker und Wiesen gekennzeichnet. Das Gebiet hat eine Größe von 5780 ha und erstreckt sich auf die Alttagebaue Laubusch-Kortitzmühle mit Erikasee, Bluno, Spreetal und Spreetal-Nordost. Durch die Substratentnahme entstanden Restlöcher im Gebiet wie der Neuwieser See, Bergener See, Blunoer Südsee und Lugteich, die aktuell geflutet und bis 2018 ihren Endwasserstand erreicht haben werden.

Das biologische Potenzial ist bereits sehr groß und umfasst etwa 389 Gefäßpflanzenarten, 200 Vogelarten, 57 Tagfalter- und 126 Laufkäfer- sowie 39 Libellenarten, davon sind bundes- und landesweit gefährdet: 35 Pflanzen- und 41 Vogelarten, 32 Tagfalter-, 44 Laufkäfer- und 22 Libellenarten. Das Vorkommen der hier abgebildeten Ästigen Mondraute (Botrychium matricariifolium) ist bemerkenswert und von landesweiter Bedeutung, da die Art nur im Nordosten des Freistaates vorkommt und vom Aussterben bedroht ist, das Natternzungengewächs wächst auf nährstoffarmen Sandböden. Nachgewiesen wurden auch bedeutende Vorkommen von Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) und Brachpieper (Anthus campestris). Hierbei handelt es sich um Arten junger Bergbaufolgelandschaften.

Unsere Ziele und Maßnahmen

  • Erhalt und Entwicklung einer charakteristischen und naturschutzfachlich orientierten Bergbaufolgelandschaft
  • Förderung von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten
  • Erhalt und Entwicklung von seltenen Biotoptypen des Offen- und Halboffenlandes sowie von naturnahen, strukturreichen lausitztypischen Wäldern
  • Entwicklung von nachhaltigen umweltverträglichen Wirtschaftsweisen (Land- und Forstwirtschaft)

Nachdem der Projektträger bereits 910 ha von der LMBV gekauft hatte (im Plan sind etwa 3000 ha), haben wir 2006 mit den Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensraumbedingungen für bestimmte Tiere und Pflanzen (Zielarten) begonnen. Dazu zählen der Umbau monotoner Nadelwälder zu strukturreichen und natumahen Mischwäldern (unter Verwendung von Eichen), die Auflichtung der Innen- und Außenränder der Kiefernforste und die Bepflanzung mit Laubbäumen und Wildsträuchern. Die dauerhafte Pflege von Sandtrockenrasen und Heiden wird durch Beweidung mit Schafen und Ziegen sichergestellt. Dazu beauftragten wir einen Schäfer, der robuste Landschafrassen wie das Leineschaf hält Die Haltung ist auch ein aktiver Beitrag zum Erhalt von bedrohten Nutztierrassen. Inzwischen hütet er die größte Leineschafherde in Sachsen. Ferner ist geplant, neue Sand- und Feuchtheiden anzulegen, Kleingewässer und Steilkanten für Amphibien und Uferschwalben zu gestalten. Um die Landschaft weiträumig offen zu halten, werden Offenlandareale mit Wildrindern und Wildpferden des ansässigen Landwirtschaftsbetriebes Terra Nova beweidet.

Da der Landesverein trotz staatlicher Fördermittel finanzielle Eigenmittel aufbringen muss, bittet Sie der Vorstand, Ihren Beitrag als Spende auf das IBAN DE55 8505 0300 3120 0588 22 bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, SWIFT OSDDDE81XXX zu leisten. Sie tragen auf diese Weise dazu bei, dass ein einmaliges Naturparadies für Ziegenmelker, Brachpieper und Mondraute in der Bergbaufolgelandschafl im Norden des Freistaates Sachsen gestaltet und durch entsprechende Maßnahmen erhalten wird und so auch Arbeitsplätze geschaffen werden.

Hier erhalten Sie zusätzliche Informationen zum Landschaftsgroßprojekt Lausitzer Seenland

Unser Konto für Ihre Hilfe

Ostsächsische Sparkasse Dresden
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Frau Susanna Sommer steht Ihnen gerne telefonisch zur Verfügung:
Tel.: 0351 4956153